Sonntag, 2. Dezember 2012

Shinrinkoen - Radlausflug

Am 10. November hab ich den Shinrinkoen besucht. Koen=Park. Das besondere an diesem Park ist, daß er auch Radwege hat, insgesamt 17 km. Und man kann Fahrräder ausleihen. Was ich aber nicht muß, weil ich ja mein eigenes habe.
Also gegen Mittag rein in den Zug und auf nach Shinrinkoen, was gleichzeitig Endhaltestelle einiger Züge meiner Stammbahnlinie ist. Auf dem Hinweg hab ich das Fahrrad noch vor der Sperre zusammegeklappt, auf den Bahnsteig getragen und in den Zug genommen. Alles kein Problem. Keiner hat sich beschwert. Das sollte auf dem Heimweg anderst werden aber dazu später.

Irgendwie dachte ich, wenn der Bahnhof wie der Park heist, wird der Park ja nicht weit weg sein, aber denkste. Das war erst mal ein ganz schönes Stück über Land. Na ja, ich wollte ja Radfahren also eigentlich ganz in Ordnung.

Am Park angekommen hab ich eine Karte in die Hand gedrückt bekommen. Die war zwar Englisch, hat aber zum Wesentlichen, den Radwegen nicht so recht Auskunft gegeben. Das wichtigste, daß die Radwege die pinken Wege sind (hier eine Karte), stand nämlich nicht drauf. Wie ich so ratlos hinter dem Eingang stand und mir die große Karte angeschaut habe, kam dann auch gleich eine Dame von den Kassenhäuschen und hat mir das erklärt. Sie hat mir auch noch gesagt, daß der Park um 16:30 schließt (was ich schon wußte), daß im Hauptteil aber heute länger offen ist, weil dort alles beleuchtet ist und ich zum Hauptausgang bis 20:30 raus kann (was ich nicht wußte). Und ich hab alles verstanden, sogar die Zahlen. Ich habs zur Sicherheit aufgeschrieben und sie hats bestätigt :-) .

Also ab auf den Radlweg und los gings. Alles sehr japanisch: der Radweg ist als Einbahnstraße angelegt und er ist gut ausgeschildert. Vor jeder Kurve steht ein Schild und wenns bergab geht gibts auch mindestens ein Schild und bergauf bergab gehts ne Menge in dem Park, also viele Schilder.

Die Schilder haben auch nette Bildchen drauf (und das nicht nur für die Kinder; der Japaner liebt Bildchen)

Zwischendrin gabs auch was zu essen, so ne Art gefüllte Minidampfnudeln. Innen drin waren Maronen Lecker!

Plötzlich helle Aufregung. Was gibts zu sehen? Ein Riesentausendfüssler. Ich hab ihn grad noch photographieren können bevor er ganz in der Ritze verschwunden ist.

Und ein paar schon sehr schön gefärbte Bäume gabs auch

Am nördlichste Ende des Parks ein weiter Blick über plattes Land bis hin zu den Bergen in der Ferne
Auf dem Heimweg noch eine schöne Färbung an der Abfahrt von der Schnellstraße

und ein Baum mit Kaki drauf  am Wegesrand (lecker; nicht die, aber die, die ich seit dem gekauft hab)

Ach ja, und dann noch die Geschichte mit der Heimfahrt: Am Bahnhof angekommen hab ich das Fahrrad ungeklappt über die Rolltreppe nach oben genommen und durch die Schranke durchgeschoben. Ich wollte es ungeklappt auf den Bahnsteig runter nehmen, weil es so einfacher über die Treppe runterzutragen ist. Unten wollte ichs dann zusammenklappen und in den Zug nehmen. Aber soweit bin ich nicht gekommen. Ich wollte grad runter gehen, da kam ein Bahnbeamter hinterher geflitzt: ja so geht das nicht. Ich kann das Fahrrad nicht in den Zug nehmen. Also hab ichs zusammegeklappt, was er fasziniert beobachtet hat. Schon besser aber so geht das immer noch nicht. Ich brauch ne 'Cover'. Hab ich nicht dabei. Aber es steht so in den Regeln. Hab ich nicht dabei. Aber es steht so in den Regeln, er kann sie mir gerne zeigen. Hab ich nicht dabei. Ja, dann kann ich nicht mitfahren. Aber.....
Ihm war sichtlich unwohl, daß er mich nicht fahren lassen kann. Er wollte ja schon aber die Regeln sind halt nunmal so. Dann fiel mir ein: Ich hatte noch ne Jacke im Rucksack. Die hab ich rausgeholt und über das geklappte Fahrrad geworfen. Reicht die 'Cover'? Strahlendes Gesicht, ja das ist gut so. Endlich war er mich los und seine Regeln waren eingehalten. So ein Glück aber auch.
Ich hab dann auch später verstanden, warum er vielleicht mehr darauf geachtet hat als sein Kollege am Mittag. Der Zug war propenvoll, bis wir in Kawagoe waren. Wäre mein Fahrrad nicht zufällig auf der richtigen Zugseite an der Tür gestanden, ich hätte Schwierigkeiten gehabt, rauszukommen.
Was wollen all die Leute am Samstag um 5 Uhr in Tokyo??







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