Sonntag, 29. Juli 2012

Umzug Tag 1

Und schon ist´s soweit, ich ziehe um.

Los geht´s am Freitag um 10:00 mit der Schüsselübergabe, also Zeit zum halbwegs auschlafen. Am Bahnhof in Ikebukuro hatte ich die Wahl zwischen einem Semi-Express sofort und einen Express 8 Minuten später. Ich hab mich für den Semi-Express entschieden, weil der zwar später ankommt, ich aber 8 Minuten früher im klimatisierten Zug sitzen kann. Es hatte um 9:00 schon 26 Grad. Bis ich in Kawagoe ankam, warens dort schon fast 30 Grad. Also ohne Eile losgeschlappt zum Appartement. Ich war trotzdem 10 Minuten zu früh da.

Da war auch schon der Erste, der was von mir wollte. Air-con hab ich verstanden und ich konnte mich auch soweit verständlich machen, dass klar war, ja, er ist richtig hier und wir müssen beide noch warten.

Kurz darauf war meine Ansprechpartnerin vom Relocation Service da und keine Minute später auch die Dame vom Maklerbüro. Wir waren also komplett (und das um 5 Minuten vor 10 Uhr, wir sind ja schließlich in Japan). Also rauf in die Wohnung. Der Mensch mit der Aircondition ist im Schlafzimmer verschwunden und hat angefangen zu werkeln. Währenddessen haben wir uns an die Besichtigung der Wohnung und die Dokumentation aller Maken, Flecken usw. gemacht. Irgendwann wurden wir vom Gasmann unterbrochen, der rein wollte. Also gleich mal zugucken, wie das mit der Türsprechanlage funktioniert. Eigentlich ganz easy aber hier gibt es gleich zwei Knöpfe, die verdächtig nach Alarm aussehen und einer zum zurücksetzen. Blos nicht wieder falsch drücken, wie im Appartment in Ikebukuro, wo dann später der Wachmann ganz besorgt vor der Tür stand.

Nach einiger Zeit kommt der Gasmann und sagt, er wäre jetzt fertig und würde uns gerne einiges zeigen. Zuerst mal hat er den Vertrag gezeigt: mhmm, ahaa, a so, so ist das also... Ja wird schon alles stimmen, ich hab ja eh keine Wahl.
Dann die Sache mit dem Gasmelder: Er könnte mir so ein Gerät installieren für monatlich 2 Euro. Das Ding spricht dann mit mir. Da ich es eh nicht verstehe, tuts auch die billigere Version für 1,70, weil die nur sagt, wenn zu viel Gas in der Luft ist (das, was das andere Kästchen noch von sich gibt, kann ich eh nicht auseinander halten).
Dann erklärt er, wie die Warmwassersteuerung funktioniert. Ich fleißig am mitschreiben in meinem schwarzen Buch. Erst mal die Steuerung mit ihren vielen Knöpfen aufmalen und durchnummerieren und dann aufschreiben, was mir dazu erklärt wurde. An-/Aus ist ja noch einfach. Wassertemperatur einstellen leuchtet auch noch ein. Aber wie war das mit der Priorität nochmal? Wer zuerst auf den Knopf drückt (Bad oder Küche) hat gewonnen? Und wie war das nochmal mit der Badewannensteuerung? Mit welchen Knöpfen stelle ich die Temperatur vom Badewasser ein (die ist nämlich unabhängig von der normalen Wassertemperatur). Na ja, aus der Dusche kommt das Wasser auch ohne solche Spielereien und den Rest werd ich auch noch rauskriegen.
Dann ein Schnellkurs am Herd. Die elektrische Zündung tut nicht, weil die Batterien alle sind. Also zeigt ers mit dem Feuerzeug ('Ja nicht nachmachen!!!'). Später mit Batterien ists dann tatsächlich so simpel. Man muß nur etwas warten (Mama, wie war das nochmal mit dem Kochen mit Gas?).
Zum Abschluß (während der Klimaanlagenmann schon wartet) noch die wichtige Info, wo ich nach der automatischen Abschaltung, die nach einem stärkeren Erdbeben erfolgen würde, das Gas wieder anstellen kann. Auch gut, muß ich mich also nicht drum kümmern, das Gas schnell auszuschalten, wenn's wackelt.
Gas ist also erledigt.
Dann zur Klimanalage: auch hier sind Zeichenkünste gefragt. Die Knöpfe der Fernbedienung sind japanisch beschriftet und die Anleitung zur neuen Anlage ist natürlich auch japanisch. Zur vorhandenen im Wohnzimmer gibts keine. Also wieder alles aufgemalt und aufgeschrieben. Inzwischen hab ich schon raus, auf was es ankommt.
Ich muß mal in ner ruhigen Minute Bilder davon machen und anhängen.

Dann gibt's noch die Lüftungsanlage im Bad, die Lüften, trocknen, Heizen und ich glaub auch kühlen?? kann. Man kann auch ne Zeitschaltuhr nutzen, wie das geht, krieg ich aber noch nachgeliefert. Auf jeden Fall muß die Grundlüftung im Dauerbetrieb angeschaltet werden, weil die Wohnung so dicht ist, daß sonst die Luft schlecht wird (hab ich das auch richtig verstanden?).

Das wars erst mal zu den fest installierten Sachen. Gasmann und Klimaanlagenmonteur sind weg, es geht auf 13:00 zu und die Maklerin wird so langsam nervös. Also machen wir die Mängelliste fertig und sind oben soweit durch. Wir müssen nur noch den Briefkasten, die Paketanlage und die Sache mit dem Müll besprechen.

Briefkästen in solchen Wohnanlagen sehen irgendwie alle gleich aus. Sie sind von außen für den Briefträger zugänglich, der da die Post einwerfen kann. Von innen hinter der Zugangsschleuse haben sie ein Zahlenschloss, so wie bei nem Safe.Also z.B. zwei mal im Uhrzeigersinn zur 3 und dann einmal dagegen zur 7. Mhmm, die Zahlenkombination auf dem Zettel der Maklerin tut nicht.
Dann probieren wir doch mal die Paketanlage aus. Da kann der Paketdienst, Päckchen oder Pakete deponieren, also seeehr praktisch. Er legt das in ein freies Fach ein, stellt im System ein, für welche Wohnung das ist und legt ne Benachrichtigung in den Briefkasten. Wenn ich so nen Zettel vorfinde (keine Ahnung, wie der aussieht, aber ich werd's schon erkennen), gehe ich zu der Paketanlage auf der Innenseite, geben meinen Paketzahlencode ein und Sesam öffne dich, geht das Fach auf.
Wir probieren das gleich aus, damit ich das Menü zum entnehmen aufmalen kann. Mein Bleistift ist zu leicht, also legen wir die Vertragsunterlagen der Maklerin rein. Nur blöd, daß auch dieser Zahlencode nicht tut....
Sie telefoniert also und wir warten auf die richtigen Codes.

Währenddessen schauen wir uns den Müllplatz an . Mhmm da stehen ja gar keinen Tonnen oder so was. Wo tue ich denn da den vielen verschiedenen Müll hin, der hier abgeholt wird? Es gibt Papier, PET-Flaschen, Plastikverpackung, combustible (wozu auch Leder und z.B. CDs gehören??) und non-combustible (was war das gleich nochmal??) und noch so einiges. Was mach ich jetzt aber mit einer Plastikverackung, die einen Papieraufkleber hat?
Mal sehen, wann ich hier das Müll-Abi hab. Die Japaner habe sich auf der Welt die besten Lösungen rausgesucht und noch verbessert. Für den Müll war anscheinend Deutschland Vorbild. Da müßte ich das doch hinkriegen.
Unser Hausmeister kam irgendwann dazu und hat mir freundlich ausrichten lassen, daß er mir natürlich jederzeit gerne hilft bei Fragen zum Müll. Es sei auch gar nicht sooo schwer.
Ach ja und das mit dem Müllplatz ist so: Wir haben vor dem Haus den Abholplatz. Da darf man aber nur morgens am Abfuhrtag was rausstellen und zwar bis 8:00. Wenn man am Abend vorher schon was runterbringen will, geht das in unser Müllhäuschen. Aber nur das, was am nächsten Tag dran ist. Den restlichen Müll muß ich wohl irgendwie in der Wohnung aufbewahren?? Papier wird alle 4 Wochen abgeholt, PET-Flaschen alle zwei Wochen. Ich werde mir hier wohl keine Zeitung bestellen ;-) An den PET-Flaschen führt aber kein Weg vorbei....

Während wir so vor dem  Haus stehen, kommt ein Laster angefahren. Ja, das sind meine Mietmöbel. Die sollten um 2 Uhr kommen. Es ist kurz vor 2 Uhr (klar,wir sind ja schließlich in Japan).

Der Zahlencode für den Briefkasten und die Paketanlage ist jetzt auch da, also können wir die Vertragsunterlagen der Maklerin und eine halbe Tonne Werbung befreien.

Oben in der Wohnung kurze Einweisung für die Mietmöbel.

Wir müssen uns noch um den Vertrag kümmern. Einige Seiten im Schweinsgalopp mit jeweils kurzen Erklärungen. Ich bekomme später Kopien aber ich kann ja eh nichts ändern. Eine zig-Seitige Hausordnung (ja, nur Selbstverständlichkeiten; und: keine Haustiere).
Dann noch kurz den Briefkasteninhalt gescannt. Da ist doch tatsächlich schon Post für mich drin, von der Internetfirma, die am Montag den Anschluß schaltet. Das Formular geht zum Relocation Service. Sie kümmert sich drum. Genauso mit Strom- und Wasseranmeldung und den Gasunterlagen.
Den Rest nimmt die Maklerin mit (gut so, weil heute nämlich grad Papierabfuhr war.)
Maklerin und Relocation service sind also weg.

Jetzt sind die Leasingmöbel-Leute da.

Sie stellen erst mal den Zugang zur Wohnung zu und bauen dann eins nach dem anderen auf. Auf dem Bild ist das meiste schon in der Wohnung. Nur die Kommode, die leider zu breit ist, leerer Kartons und Kühlschrank und Waschmaschine stehen noch da.
Das ist mein Übergangsbett, bis meine Matraze da ist. Es steht da, wo später das Schlafsofa hinkommt (Also Gäste sind willkommen).
Der Fernseher hat als einziges Trumm immerhin zwei Seiten englische Anleitung, die z.B. zeigt, wie man das Menü auf englisch umstellen kann und die Fernbedienung mit ihren tausend Knöpfen erläutert. Ich brauch aber eh nur an, aus, Lautstärke und Programmwahl. Das geht sogar ohne Anleitung. Das Fernsehprogramm, das ich mir z.B. anzeigen lassen kann, versteh ich ja eh nicht.
Da steht mein Schreibtisch (noch etwas hoch. Sie mußten noch zwei mal dran, bis er die richtige Höhen hatte.) Im Vordergrund neben diversen Lampen auch Wäscheständer und Bügeleisen. Also wieder was zum Malen, oder doch nicht? Nee, laß mal, Bügeleisen ist easy. Im Buch von der deutschen Schule stehen die Symbole für die Stoffarten und die Reihenfolge kenn ich ja.


 
Der Kühlschrank ist riesig und er stinkt noch furchtbar neu. Also erst mal aufmachen und auslüften lassen.


Die Waschmaschine, die auch trocknet, hat immerhin englische Beschriftung der Knöpfe und die Dame von der Leasingfirma hat die Anleitung auch noch ergänzt. Simpel gesagt:  Es gibt ein Automatikprogamm, das Wassermenge, Dauer usw. selbst macht. Die ganzen anderen Knöpfe sind eigentlich gar nicht so wichtig. Immerhin kann ich entscheiden, ob ich Waschen oder Trocknen oder beides in einem Rutsch machen möchte. Das kann die hier nicht (oder es hat in der Schnellbleiche gefehlt, die ich bekommen hab).
Ich hab ganz vergessen zu schauen, aber ich erninnere mich nicht an eine Temperaturwahlmöglichkeit, also wäscht sie wohl nur kalt....

So gegen 15:00 sind wir dann noch schnell einkaufen (inzwischen waren es 34 Grad), weil ich noch eine Kleiderstange brauche. Die einzige Stange hat vielleicht 40 cm. Das reicht hinten und vorne nicht. Wir habe nach ner Lösung für den Schrank im Tatamiraum gesucht. Na ja, ich hab jetzt mal ne Stange. Die kurzen Blusen und Hosen überm Bügel stehen nicht auf, alles andere ist zu lang. Ich brauch also noch ne andere Lösung und das, ohne irgendwelche Löcher zu machen (selbst Bilder an der Wand sind tabu, was aber eher daran liegt, daß die runterfallen und kaputt gehen, wenn's wackelt).

Zwischendurch hat mal der Lieferservice von IKEA angerufen, der zwischen 16:00 und 18:00 kommen wollte und mein Bett und den sonstigen Kleinkram liefern wollte, den ich vor 14 Tagen erstanden hatte. Gott sei Dank waren die Leasing-Leute noch da, ich konnte also das Telefon weitergeben. Der IKEA-Lieferservice wollte die Adresse bestätigt haben. Er kommt bald.

Die Leasingleute gehen und kurz darauf hat auch IKEA geliefert,

das Ende eines ereignisreichen Tages, ein letzter Blick vom neuen Balkon:


Na ja, noch nicht ganz das Ende. Am Abend gab es nochmal ein leckeres Steak und einen phantastischen Nachtisch (we shared) mit einer amerikanischen Kollegin, die gerade in Deutschland lebt und sich riesig über ein Outback Steakhouse in Tokyo gefreut hat.


 Ich war fix und alle von dem vielen Rumgelaufe auf Strümpfen auf dem Holzfussboden (ich muß mir da was einfallen lassen. Mir tun die Füße immer noch weh) aber das Abendessen war jeden Schritt wert :-))


Wenn das Internet morgen tut (warum auch nicht, wir sind ja in Japan) und der Anschluß auch tatsächlich im Wohnzimmer liegt, gibt's morgen noch 'Umzug Teil 2' inclusive Sommerfest in Kawagoe.

Dienstag, 24. Juli 2012

Kleines Überraschungspaket beim Einkaufen

Heut Abend war ich noch kurz im 7Eleven um die Ecke, weil der O-Saft fürs Frühstück leer war.
Auf dem Weg am Gefrierfach vorbei hat mich Häagen-Dazs Eis angelacht, drei verschiedene Sorten, je 2 Becher a 75 g. Es gab zwei Preisschilder, die in Frage kamen, einmal 178 und einmal 248 Yen (/100 ist ungefähr ein Euro). Ich bin mal davon ausgegangen, es werden wohl die 248 sein und hab mir noch gedacht, 'das ist aber günstig'...
An der Kasse dann die Überraschung. Das Eis war das zweite, was gescannt wurde und schon war ich bei einer Gesamtsumme von über 1000 Yen. Das erste war ne Flasche Wasser für ca. 130 Yen.
Der Blick auf den Kassenzettel zeigt: die sechs Becher kosten 914 Yen. Das macht also 'nur' 1,50 € pro Becher (wie gesagt, 75g, also in etwa eine Kugel und keine von den Großen).

Na ja, genauer betrachtet eigentlich nicht soooo viel für Häagen-Dazs und schmecken tuts auf jeden Fall gut.

Also kriegen tut man hier fast alles, einiges teurer (z.B. 140g Himbeeren für 990 Yen oder ein Eck Brie für mehr als 1000 Yen) anderes eher OK (eine Brezel für 147 Yen)

Sonntag, 22. Juli 2012

Sightseeing Tour - Teil 2

Heute ging's weiter mit der Sightseeing Tour. Ich bin der super Anleitung eines Kollegen gefolgt. Danke an dieser Stelle!

 Das Wetter war perfekt dazu, angenehme Temperaturen und von oben trocken; nur der blaue Himmel auf den Bildern fehlt.

Als erstes stand der Kaiserpalast auf dem Programm (bzw. was man davon zu sehen bekommt):

Rein gings durch  das Sakura-Tor, erst das Äußere:



.

dann das Innere:


















Rum ums Eck und es gibt den einzigen Blick auf ein Gebäude im nicht zugänglichen Teil des Gartens:


Man kann noch das Tor sehen, durch das man wohl in den Inneren Teil kommt, bewacht von zwei chic Uniformierten:


Tja, mehr geht nicht


Weiter gings Richtung Ginza durch den öffentlich zugänglichen Parkteil, in dem auf einem schönen Rasen (Betreten anscheinend nicht verboten) wohl teilweise recht alte Bäume stehen:

Bei Sonne ist da sicher mehr los. Durch den Parkteil geht auch ne breite Straße, die am Sonntag  für Autos gesperrt ist. Am Sonntag sind da Radfahrer unterwegs.

Für die Ginza war ich wohl noch zu früh dran. Da war noch nicht soo viel los. Von der Ginza gings mit der U-Bahn nach Asakusa. Dort gibts einen buddhistischen Tempel, den Senso-ji Tempel mit einigem drum rum. Irgendwie alles etwas bunter als der Schrein von gestern. Hier ein paar Bilder.

Der engere Tempelbereich wird von einem Tor bewacht, in den links und rechts zwei Schauergestalten Wache halten. Hier einer davon in Groß:



 Dahinter der Haupttempel. Davor steht ein Becken, in dem man Räucherstäbchen verbrennen kann. Rechts und links davon gibt es Stände, an denen man so allerlei kaufen kann, unter anderen wohl Vorhersagen.
Am Tempel selbst geht die Mitteltreppe auf den Opferstock zu, vor dem (wie im Shinto-Schrein auch) Geld reinwirft und betet. Deshalb ist dort auch ne Schlange.









 Drum rum gibt's noch so einige kleinere und größere Nebengebäude und Denkmale:






 Hinten im Eck gibts auch noch einen Shinto-Schrein

Mit der bei Shinto Schreinen üblichen Reinigungsmöglichkeit: mit der Kelle das Wasser aus dem Becken zuerst über die linke Hand, dann über die Rechte hand, dann aus der Handfläche der linken Hand über den Mund (nicht trinken!) und zum Schluß über die Kelle. Dann ist man bereit für ein Gebet.




 Auf dem Rückweg bin ich noch ein einem View-point vorbeigekommen. Zuerst dachte ich mir, ne, da stell ich mich nicht hin. Ich laß mir doch nicht vorschreiben, von wo aus ich photographiere. Da man aber von dem Punkt aus tatsächlich nen schönen Blick auf die Gesamtanlage bekommt, hab ich halt auch da geknipst.
Zuerst das Eingangstor von schräg hinten. Rechts davon die Verkaufsstände für die Rächerstäbchen, schlauen Sprüche usw. und im Hintergrund die Pagode.

Ein Rechtsschwenk und man hat einen schönen Blick auf den Haupttempel.













Direkt am Haupttor geht eine Budenstraße los, an der es alle möglichen Souvenirs und Fressalien gibt.




Eine Leckerei ist anscheinend die Spezialität der Ecke, Bohnenmus, eingepackt in Teig und in verschiedenen Tierformen gebacken. Die wurden an mehreren Ständen frisch hergestellt.

Hier ein paar Fotos zur manuellen Fertigung:
Etwas Teig in die Form geben



Auf den Teig die vorgeformten Bohnenmus-Klößchen drauf setzen



Das Bohnenmus sauber mit Teig abdecken



wirklich rundrum Teig drauf?



Dann zuklappen (das ging so schnell, das ich das nicht drauf hatte) und rauf aufs Feuer und zwar ganz nach links. Die anderen vier Eisen, die da schon lagen, werden jetzt alle um eines nach rechts gedreht, so daß der Teig schön rund rum braun und gar wird.



Das letzte Eisen in der Reihe wird runtergenommen und der Inhalt wird vorsichtig rausgenommen und zum Verkauf verpackt.



Mit den leeren Eisen gehts weiter (siehe oben).




So sieht das Ergebnis aus.














Weiter unten in der Freßgasse gabs das ganze dann auch noch Vollautomatisch und gleich einzeln verpackt:










Hier noch ein Blick auf die Budengasse mit dem Tempel im Rücken. Am Ende ist das Eingangstor in die Gasse zu sehen.
Das sieht von Innen nach außen ganz freundlich aus:
Von Außen bewachen wieder so Schauergestalten das Tor:






















Auf dem Heimweg bin ich noch bei mir ums Eck was zum Abendesse besorgen gegangen. Da hab ich ne weitere Spezialität ausprobieren müssen. Leider ist das dazugehörige Bild ziemlich unscharf:
Das sind so kugelrunde Bällchen. Ich bin an dem Stand stehen geblieben, weil ich sehen wollte, wie aus dem flüssigen Teig, der da in halbrunde Formen gegossen wird, so kugelrunde Bällchen werden.  Vorne sieht man das fertige Produkt. Ganz rechts sieht man leere Formen. Rechts und links sieht man gefüllte Formen. In die kommt zuerst etwas sehr flüssiger Teig rein. Dann kommt ein Stück Tintenfisch dazu und sonst noch so einiges, u.A. Lauch. Dann wird die Form mit Teig aufgefüllt, so ein, zwei Millimeter über die halbrunde Form raus. Dann heists warten, bis der Teig in der Form außen fest geworden ist. Wenn das soweit ist, wird mit Stäbchen (ja, womit denn sonst) der überstehende Teig losgemacht und das halbe Bällchen blitzschnell umgedreht. Dabei läuft das noch flüssige Innere des Bällchens wieder in die halbrunde Form. Nach einiger Zeit, mehrfachem Drehen und unter Zugabe von Öl werden dann diese schön knusprigen braunen Bällchen draus, die mit allerlei Zutaten oben drauf (fragt mich nicht, was da außer Lauch noch drüber gestreut war) verkauft werden.

Die Dinger gab's auch am Tempel. Da hab ich mich nur noch nicht getraut. Hier kam dann einer der beiden Köche zu mir raus, nachdem ich so lange davor gestanden bin und zugeschaut habe und hat mir alles erklärt. Ach ja, die Dinger sind eine Spezialität aus Osaka, Namen hab ich nicht ganz verstanden, fängt mit T an.

So geht ein eindrucksvolles Wochenende zu Ende.


Erste Sightseeing Tour



Heute war es endlich soweit. Ich hab mir was von meiner neuen Heimat angeschaut und nicht immer nur Wohnungen besichtigt, Möbel ausgesucht, eingekauft und gearbeitet. Das Wetter hat pünktlich zum Wochenende umgeschlagen. Nach einer recht heißen und trockenen Woche (bis 35 Grad) wurde es gestern (Freitag) Abend recht frisch und fing zu regnen an. Ich hab sogar ein langärmliges T-Shirt angehabt und den Pulli immerhin dabei gehabt, wie wir essen gegangen sind.

Da zumindest fuer den Sonntag immer noch ertraegliche Temperaturen (Höchstwerte 25-26 Grad) und relativ wenig Regen vorhergesagt waren, hab ich gestern Abend gestöbert und mir ein paar Besichtigungspunkte rausgesucht.
Heute morgen hatte es dann ordentlich geregnet, aber der Regenradar hat gezeigt, daß das bald vorbei sein würde. Wie das gröbste durch war, bin ich zuerst mal wieder zur Post gelaufen, um mein hoffentlich letztes Einschreiben abzuholen. Diesmal wars die Kreditkarte. Auf dem Rückweg bin ich im Buchladen vorbei, um mal bei den Lehrbüchern zu stöbern. Obwohls eigentlich nicht richtig warm war (vielleicht 22 Grad?) war ich schon wieder durchgeschwitzt. Ist irgendwie doch recht feucht in der Luft, auch wenn's nicht mehr regnet.

Da das Regenradar gut aussah, hab ich beschlossen, die Besichtigungstour schon am Samstag anzufangen. Also auf zum Meiji-Schrein. Der liegt in einem großen Park und ist mit der Yamanote-Line von Ikebukuro aus in ein paar Stationen direkt zu erreichen. Es ist ein Shinto-Schrein.
Eines der Eingangstore; Dieses liegt an der Station Harajuku der Yamanote Linie.

Ein Überblick über den Kernpark und ...

... hier ein wenig Hintergrundinfo

Ein Bachlauf, der durch den Park geht.

Der Hauptweg zum Schrein. Durch das schlechte Wetter war nicht allzuviel los.


Info zu den Sakefässern...

...und hier alle Fässer, die wohl dem Schrein gespendet wurden.

Auf der gegenüberliegende Seite eine Reihe von Weinfässern von französischen Winzern.

Das Eingangstor zum eigentlichen Schreingelände

Das Tor zum inneren Teil, von innen gesehen.

 Der Priester, der hier vorausgeht, samt seiner Begleiter wickelt eine Hochzeit in 15 - 20 Minuten ab. Diese Hochzeit war grad zu Ende. Die nächste weiter unten, kam kurz darauf anmarschiert. Bevor ich weiter bin, war dann die Dritte dran.
Heiraten am Fließband.


Hier die nächste Hochzeitsgesellschaft.

Blick auf den Eingang zum Hauptschrein mit Details der Dachkonstruktion.

Das Eingangstor zum inneren Bereich aus der Nähe

Ein Versuch, auch mal selbst drauf zu sein. Gar nicht so einfach.


Blick ins Innere des Schreins. An der Schranke oben kann man Geld reinwerfen und seine Gebete sprechen.
Der Wunschbaum; Rund rum hängen Täfelchen, auf die man seine Gebete schreiben kann. Die Priester schließen sie dann in ihre Gebete mit ein.

Im hinteren Teil des Parks; Erinnert mich an den Englischen Garten. Und drum rum braust das Leben.
Nord-Ein-/Ausgang (zur Yoyogi-Station hin)



Nach dem Besuch am Schrein bin ich in einen weiteren Buchladen, den Kinokuniya bookstore. Er liegt zwischen der Yoyogi-Station und der Shinjuku-Station. Im sechsten Stock gibts dort ne große Abteilung mit fremdsprachigen Büchern. Auch ein deutsches Regal ist dabei. Da gibts aktuelle Romane und sogar Kinderbücher.
Auch die Auswahl an japanisch Lehrbüchern ist recht groß. Ich denke, ich werd hier öfter mal herkommen.

Und zum krönenden Abschluß das Tages gab's dann in Shibuya im Outback Steakhouse ein richtig gutes Steak mit einer schönen Baked Potatoe und nem Salat mit Honey Mustard Dressing. Die USA läßt grüßen :-)) Sogar das Bezahlen war amerikanisch am Tisch.