Montag, 16. Juli 2012

Möbel aussuchen

Nachdem die Wohnung nun feststand, gings weiter mit Möbel aussuchen. Dazu hatte ich am Samstag einen Termin bei einer Möbelleasing Agentur (http://adv-inc.co.jp/?lang=en). Die verleasen so ziemlich alles, was nicht niet und nagelfest ist.

Damit ich mich nicht verlaufe, war ausgemacht, daß ich am Zielbahnhof am Ticket-gate abgeholt werde. Zur Sicherheit gab's die Telefonnummer, aber es war eh klar: am Samstag morgen gegen 10:30 gibts nur eine Ausländerin, die da aus der U-Bahn rauskommt. Dann ging's in der beginnenden Hitze um ein paar Ecken in deren Büro, in dem sie auch ein paar Ausstellungsstücke hatten.
Dort angekommen gings los. Die Dame hatte am Donnerstag die Wohnung vermessen und Fotos gemacht, damit wir eine Grundlage hatten. Sie hatte bereits einen Möblierungsvorschlag, der aber nicht so ganz gepaßt hat. Macht nix, waren ja nur Klebebildchen, die man leicht umkleben konnte.
Wir sind dann Raum für Raum durchgegangen. Für manches (wie Kühlschrank und Waschmaschine) hatte sie bereits aus dem Gebrauchtsortiment, das deutlich günstiger ist, was rausgesucht. Bei anderen Dingen (z.B. alle Lampen) haben wir den Gebrauchtkatalog gewälzt, in dem alle Gegenstände fotografiert und beschrieben waren. Beim Bürostuhl hab ich auf einem gesessen, der mir gefallen hat, also hat sie den aufgenommen in die Liste. Und bei ein paar Dingen haben wir Kataloge gewälzt, u.a. Esstisch mit Stühlen und Schlafsofa. Da wollte ich Probesitzen. Die Liste wurde immer länger. Wie wir dann soweit alles zusammen hatten bis auf die Vorhänge, hat sie mich Vorhänge aussuchen lassen (wo ich seit drei Jahren keine im Wohnzimmer habe) während sie zusammengerechnet hat. Die Vorhängen waren die schwierigste Entscheidung von allen. Aber auch das hab ich geschafft.
Die Gesamtsumme sah bis dahin auch noch OK aus. Jetzt kams drauf an, welchen Bezug ich fürs Sofa und die Stühle aussuche. Also sind wir los.

Aber zuerst mussten wir Mittagessen gehen, es war ja schon fast ein Uhr. Also schneller Zwischenstop bei nem Italiener. Die Pizza war gar nicht schlecht und die Spagetti Carbonara waren richtig gut.

Dann also weiter zu einem Möbelladen, der Sofa und Stühle im Angebot hatte. Probesitzen auf dem Schlafsofa war schnell erledigt. Mit den Stühlen war's schwieriger. Da hat mir eigentlich nix so richtig gefallen. Die Lehnen sind alle zu niedrig. Aber ich hab mich dann doch entschieden und damit war die Auswahl getroffen. Auch Bezüge dafür waren dann relativ schnell ausgesucht. Ein kurzer Quercheck ergab: das Budget müßte reichen. Ich krieg bis zum Abend die detailierte Aufstellung zugeschickt. Die hatte dann 32 Positionen, schon erstaunlich, was so alles in so nen Wohnung reinpaßt.

Hier zwei Ausschnitte aus der Aufstellung, die ich am Abend vorgefunden hab:



Damit war das Aussuchen aber noch nicht zu Ende. Im Anschluß stand IKEA auf dem Programm. Ich brauchte ja noch ein Bettgestell zu meiner Matratze und Lattenrost. Ich hatte am Abend vorher schon mal ne Einkaufsliste zusammengestellt, weil, wenn man schon mal bei IKEA ist und sowieso was transportieren lassen muß.....
Ich hab mich mit Rolf an einem Bahnhof getroffen, von dem aus ein Shuttle zu IKEA fährt. Er brauchte auch ein paar Kleinigkeiten.
Im IKEA fühlt man sich wie daheim. Gleicher Aufbau, gleiche Produkte, gleiche Menschenmassen, erfreulicherweise genügend englisch sprechende Mitarbeiter (mit einer Ausnahme), die einem beim Einkaufen weiterhelfen. Die Tasche war also bald voll und der Wagen kurz darauf auch beladen (Dank Rolfs tatkräftiger Unterstützung bei den Seitenteilen des Betts, die verdammt schwer waren.) und bezahlt war auch bald.
Dann gings zum Service für die Auslieferung und da wurde es kompliziert. Ich sollte ein Formular (rein japanisch) ausfüllen. Da fiel mir auf, daß ich die Adresse der neuen Wohnung nicht so ganz dabei hatte. Die Straße und den Stadtteil hatte ich ja zum Glück, aber die Postleitzahl. Wieder was dazu gelernt: das iPhone kann sowas. Dann die nächste Hürde: der freundliche Mensch am Schalter konnte nur seeehr wenig Englisch (oder er wollte nicht?). Ich kann die Lieferung ja erst ab dem 27ten brauchen. Wie er mir also freudestrahlend mitteilte, daß die Lieferung am 21ten ankommt, was auch auf der Auftragsbestätigung stand, hab ich versucht, ihm meinen Wunschtermin anzugeben. Da hat er plötzlich gar nix mehr verstanden und mich immer nur auf das Servicetelefon verwiesen. Die würden mir helfen können. Na ja, hilft ja nix, sind wir also gegangen.

Heute hab ich dann die Servicehotline des Spediteurs angerufen. Da gings weiter mit dem 'kompliziert'. Der, den ich zuerst dran hatte konnte eigentlich ganz gut Englisch. Er hatte auch verstanden, was ich wollte, konnte mir aber nicht abschließend weiter helfen, weil er für mein Liefergebiet gar nicht zuständig ist. Es meldet sich jemand bei mir. Heute? Ja, heute.
5 Minuten später klingelt das Handy und es redet japanisch mit mir. "Do you speak english?" -> japanische Antwort. Also hab ich das Telefon an meinen Kollegen weitergegeben, den ich vorher schon eingeweiht hatte, weil ich befürchtet hatte, daß es Verständigungsprobleme geben könnte. Er hat mit der Dame dann also besprochen, daß die Lieferung erst am 27ten erfolgen soll. Alles kein Problem, ich krieg Bescheid, wann am Nachmittag sie kommen werden.
Was dann kam, war echt Klasse: die Dame hat nochmal wegen der Adresse nachgefragt, die auf der Auftragsbestätigung auch aufgedruckt war. Ich hatte die Adresse ja in lateinischen Buchstaben angegeben, auf der Auftragsbestätigung stands natürlich in Japanisch. Mir war nicht aufgefallen, daß da verdächtig viele gleiche Zeichenfolgen drauf waren. Der Mann am Schalter hat einfach zwei Mal Kawagoe geschrieben, statt den Stadtteil aufzuschreiben und im Straßennamen war wohl auch noch ein Fehler drin. Zum Glück ist das jetzt schon aufgefallen. Ich denke, ich wäre aufgeschmissen gewesen, wenn mich an dem Freitag jemand anruft und nach dem Weg fragt, weil die Adresse Unsinn ist. Glück gehabt.

So damit ist die Wohnung also auch eingerichtet. Mehr/Richtige Bilder gibts dann, wenn ich eingezogen bin.



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