Vor einer Woche bin ich angekommen in Japan um für ein bis zwei Jahre hier zu bleiben und zu arbeiten. In dieser einen Woche ist so viel passiert, das muß ich einfach festhalten.
Ich wohne erst mal im Ikebukuro Duplex gleich neben der Ikebukuro Station, was sehr praktisch ist, weil von dort der Zug in die Arbeit geht und auch der Bus vom Flughafen direkt nebenan am Metropolitan Hotel ankommt.
Mit dem Bus bin ich letzten Sonntag also vom Flughafen in die Stadt gefahren, hab meine zwei Koffer geschnappt, bin rübergelaufen zum Appartementhaus und hab dort meine Schlüssel bekommen. Das Appartment sieht wirklich so aus, wie auf der Webseite (ich hab ein D-Type Appartement). Hier ein paar Bilder, die ich gemacht hab, bevor ich meine Kofferinhalte überall verteilt hatte :-)
![]() |
Wohnzimmerwand mit Fernseher und Arbeitsplatz; Blick zum Schlafzimmer |
![]() |
Blick vom Schlafzimmer Richtung Küchenzeile/Eingang |
![]() |
die Küchenzeile (incl. Wasch/Trockner) |
![]() |
Schlafzimmer |
Und dann ging's ab ins Abenteuer: Ich wollte eine neue Zahnbürste kaufen. Bei meiner alten Braun war der Akku hinüber, also hatte ich beschlossen, ich hol mir hier eine neue mit der gleichen Ladestation wie die alte. Dann kann ich in Deutschland die alte Station und hier die neue verwenden und muß nicht mit Adapter und Konverter hantieren. Ich hatte recherchiert: da gibt's z.B. den BIC Camera als großen Elektroladen, gleich am Bahnhof. Problem ist dabei nur: das ist auf der anderen Seite des Bahnhofs und der Bahnhof ist der zweitgrößte der Welt (Passagieraufkommen pro Tag mehr als 2 Millionen). Na ja, wird schon gutgehen, dachte ich mir. Zur Sicherheit hab ich den Umgebungsplan photographiert, der am Straßenrand war, ne Karte hatte ich noch keine:
Und das alles mit nem steifen Hals, den ich mir auf der Reise von Ludwigsburg mit Zwischenstop in Taufkirchen (bei München) über Paris nach Tokyo geholt hatte. Drehen ging nicht mehr so recht und nach oben gucken erst recht nicht. Zum Trinken bin ich dann auf Strohalm umgestiegen. Das ist in der ersten Nacht nicht besser geworden. Die Überlegung, mitten in der Nacht nen Arzt zu suchen, hab ich dann aber doch aufgegeben und abgewartet, bis ich am Morgen mit meiner Chef-Chefin zusammen im Büro in Shiki war. Sie hatte mich am Appartement abgeholt und am ersten Tag mitgenommen, damit ich den Weg kennenlerne. Dann also im Büro Telefonnummer der internationalen Klinik raussuchen, anrufen und Termin für den Nachmittag vereinbaren und Begleitung organisieren, weil ich da alleine wohl nicht hingefunden hätte in dem Zustand. So hab ich auch gleich den Tokyo Tower (den alten) kennengelernt, der am anderen Ende der Stadt ist und bin U-Bahn gefahren. Zurückgefunden hab ich dann alleine.
Die Medis haben geholfen. Die nächste Nacht war viel besser und inzwischen ists wieder gut.
Am nächsten Tag war ich in Higashimatsuyama, meinem eigentlichen Arbeitsort, um in der Personalabteilung Verwaltungskram zu erledigen und meinen eigentlichen Schreibtisch zu beziehen. Allerdings werde ich da vorerst nicht so oft sein, bis die Projektarbeit so richtig losgeht. Da gab's Mittags für meinen Kollegen, der da auch seinen ersten Tag an dem Standort hatte, und mich eine Begrüßungszeremonie, wo sich alle aus dem Gebäude (?) versammelt hatten, wir vorgestellt wurden und dann jeder von uns was zu sich sagen durfte. Alles auf japanisch, ich durfte dann aber auf Englisch :-)).
(Was ähnliches gab's am Tag vorher in Shiki auch. Da sitzen ja die meisten meiner Kollegen. Die machen Mittags nach der Mittagspause immer ein Standup Meeting wo jede Gruppe oder Abteilung kurz über wichtige Dinge spricht. Bei der Gelegenheit wurde ich vorgestellt (wieder auf japanisch) und durfte dann selbst was sagen. Tja, so ist das hier halt.)
Abends sind wir mit Kollegen, die zu einem Workshop in Higashimatsuyama waren, was trinken und essen gegangen. Wir waren in nem 'Nebenzimmer' mit japanischem Tisch (aber die Schummelausgabe, wo man die Füße drunter in eine Grube strecken kann).
Der Mittwoch war der offizielle Tag:
Erst mal Adressregistrierung auf der Gemeinde (bei uns ist das die Anmeldung). Leider bin ich zur blödest möglichen Zeit angereist, genau zum Systemwechsel. Wäre ich 8 Tage später eingereist, hätte ich sofort am Flughafen meine Alien Registration Card bekommen und nur noch die Adresse eintragen lassen müssen.
So muß ich jetzt dann Ende des Monats noch zum Immigration office um mir dort die dann hoffentlich ausgestellte Alien Registration Card abzuholen, ohne die ich hier eigentlich nicht existiere...
Dann zwei Bankkonten eröffnen.
Das erste bei einer japanischen Bank (eine von 4 oder 5 möglichen, die an meinem zukünftigen Wohnort auch ne Zweigstelle hat) für die Reisespesen. Die Geldautomaten dieser Bank sprechen nur japanisch und auch das online Banking ist Japanisch. Mal sehen, wie ich da an das Geld dran komme. Meine Starteinlage waren 100 Yen (ungefähr ein Euro). Bis auf die Adressregistrierung und meinen Pass wollten die nix haben. Irgendwann wird mir dann die Bankkarte zugeschickt, die ich auf der Post abholen kann. Ach ja, ein Bank book hab ich noch bekommen. Das ersetzt hier anscheinend die Kontoauszüge. Das steckt man in den Geldautomaten rein und der druckt dann die Buchungszeilen rein. Mal sehen, wie ich das hinbekomme...
Dann nach einem kurzen Mittagessen weiter zur Citi Bank. Dort gibt es ein 'normales' mit Kontoauszügen und Online-Banking in Englisch. Die wenigen Geldautomaten, die es direkt von denen gibt, können das auch aber wohl auch die der JD-Bank und die in den 7Elevens, von denen man auch Geld bekommen kann. Oder vielmehr normalerweise gibt es ein Konto dort, nur nicht diese Woche oder nicht für mich. Wollte uns zumindest die freundliche Dame erklären, bei der wir (meine Begleitung vom Relocation Service und ich) das Konto eröffnen wollten. Sie meinte, ich würde auf der Post nur mit meiner Adressregistrierung und den Pass den Brief mit der Bankkarte nicht abholen können. Die Post hätte am Montag dieser Woche kurzfristig angekündigt, daß dies nun mit Umstellung auf das neue System (siehe oben) nur noch mit der Alien Registration Card möglich sei (die ich aber frühestens am 30.7 bekomme). Wir waren schon wieder auf der Straße, da kam das Suzuki-san komisch vor. Sie hat ihren Kollegen angerufen, der auch diese Woche bereits ein Konto bei der City Bank für einen Ausländer nur mit Adressregistrierung eröffnet hatte. Der bestätigte, ja das hätte geklappt. Wir wieder zurück in die Bank. Dann hat es erst mal ne halbe Stunde gedauert, bis uns der Empfang wieder hoch gelassen hat zu der Dame. Dann nach noch ner halben Ewigkeit später und fast nochmaligem Wegschicken hatten wir uns darauf geeinigt, daß die Krankenversicherungskarte für meine japanische Krankenversicherung (die ich sonst zu nix brauche) der Post auch genügt und ich nicht warten muß, bis ich die vorliegen habe, um das Konto zu eröffnen sonder sie sich mit der Info, welche Adresse genau drauf stehen wird, zufrieden gegeben hat und mich endlich den Antrag hat ausfüllen lassen.
Zum Abschluß des Tages habe wir dann noch ein iPhone gekauft, was nach dem ganzen Zirkus fast ein Kinderspiel war.
So jetzt reichts fürs erste Mal. Im nächsten Post erzähl ich dann von der Wohnungssuche.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen